Das paradoxe Erscheinungsbild der Scientology

DAS PARADOXE ERSCHEINUNGSBILD DER SCIENTOLOGY. Abschließende Betrachtungen

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(c) Alfred Zeisel

Was eine kritische Auseinandersetzung mit Hubbards Technologien so außerordentlich erschwert, ist neben der komplexen Scientology-Newspeak mit paradoxen Inhalten auch die Benutzung der paradoxen Dianetik-Scientology-Lehre: So vertritt Hubbard mit seiner Dianetik-Lehre ein kybernetisches Menschenbild.[1] Die Kybernetiker setzen das mensch­liche Gehirn mit einer komplexen Rechenmaschine gleich, sie reduzieren das Seelische und Psychische auf einen Schaltmechanismus im Gehirn. Das tut Hubbard mit der Dianetik auch.[2] Mit der Scientology-Lehre hat Hubbard jedoch einen vollständigen Paradigmenwechsel vorgenommen. Er folgt nun einer dualistischen Leib-Seele-Lehre und betrachtet die Seele - den "Thetan" - als eine übernatürliche unsterbliche Substanz.[3] In der Dianetik spricht Hubbard von "Dämonen-Schaltkreisen", die OT-Stufen beschäftigen sich dagegen mit "echten Dämonen" ("Body Thetans", "BTs"). Trotz der Körper-Seele-Lehre basieren die Scientology-Auditingverfahren auf einer kybernetischen Praktik, nämlich dem Auditingkommunikationszyklus.[4] Ferner "klärt" nach den "Graden" nur ein Dianetikverfahren (NED, New Era Dianetics) die Menschmaschine, damit sie fehlerfrei funktioniert - der "Clear" ist das Ergebnis.[5] Diese Paradoxien des Meisterbetrügers Hubbard wurden bis jetzt von keinem Religionswissenschaftler erkannt. Und sie werden schon gar nicht von Scientologen bzw. Ex-Scientologen durchschaut. Zusätzlich lenkt Hubbard alle Aufmerksamkeit von seiner seelenlosen Dianetik auf den "bösen" Psychiater Wilhelm Wundt.[6] Seit Wundt würden die Psychiater ("psychs") keine Seele mehr kennen.[7] Dies ist eines der wichtigsten "Daten" Hubbards, das alle Scientologen verinnerlicht haben. Da die USA von Wundts "slave animal psychology" indoktriniert wären, hätte Hubbard die Dianetik als seelenlose "Methodologie des Verstandes"[8] beschreiben müssen, so seine Begründung dieses Paradoxons.[9]

Wohl wegen solcher Widersprüche gibt es auch gravierende Unterschiede in den Berichten und Untersuchungen über Scientology - die von Scientology in Auftrag gegebenen "Gutachten" außen vor lassend. So hat die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages 1998 nach zwei Jahren der Untersuchung von Sekten und Psychogruppen in einem umfangreichen Abschlussbericht unterschiedlichste Ansichten und Empfehlungen abgegeben. (Ich muss gestehen, ich habe den Bericht nur auszugsweise gelesen, ich verlasse mich bei einigen Schlussfolgerungen auf Persönlichkeiten, die den Bericht offensichtlich lasen.) Die Kommission habe empfohlen, Scientology als Psychogruppe und nicht als Religionsgemeinschaft zu bezeichnen. Sie soll auch zum Ausdruck gebracht haben, dass die sogenannten Sekten oder Psychogruppen keine Gefahr für den Staat und Gesellschaft darstellten.[10] Gemäß dem Enquete-Mitglied Jürgen Keltsch beschrieb die Enquete-Kommission Scientology als eine Organisation mit verfassungsfeindlicher Bestrebung und kriminogener Struktur. Ein Mitglied der Enquete-Kommission, Religionswissenschaftler Hubert Seiwert, nennt Scientology dagegen bei jeder Gelegenheit eine Religion, bei der man die gleichen Maßstäbe anzulegen habe wie bei anderen Religionen.[11]

Für diesen Bericht hat der Staat Unsummen ausgegeben. Mit welchem Ergebnis? Niemand beachtet heute mehr die Auswertungen der Enquete-Kommission. Verschleuderte Steuergelder.

Weil sich die Weltöffentlichkeit von Scientology systematisch täuschen lässt, möchte ich nochmals zusammenfassen, was Scientology wirklich ist:

Oberflächlich betrachtet ist Scientology ein Wirtschaftsunternehmen, das wie alle modernen Wirtschaftsbetriebe nach Expansions- und Gewinnmaximierungsgesichtspunkten arbeitet, das mit den von der Verhaltenspsychologie abgeschauten "Psychotechniken" das Personal führt, und das, getrieben von purer Gier, durch aggressive Verkaufstechniken seine Produkte (Auditing, Kurse, Bücher, Tonbandserien) verkauft, die angeblich Spiritualität und Erlösung versprechen.

Bei eingehender Untersuchung bemerkt man jedoch, dass Scientology ein militärisch bzw. paramilitärisch geführter, kybernetisch organisierter Konzern mit zahllosen Netzwerken ist, der versklavende Organisationstechniken und schwarze Erziehungsmethoden verkauft, wobei er mit Trance-, Kontroll-, Überwältigungs- und Kampftechniken arbeitet. Als militärisch-kybernetisch geführter Wirtschaftskonzern strebt Scientology nicht nur eine weltweite Monopolstellung und damit unter Ausschaltung der Demokratien die Weltherrschaft an, sondern befindet sich auch permanent mit Gegnern, wie Kritikern und Psychiatern, in einem immerwährenden Krieg. Der Scientology-Konzern ist vor allem auch eine nachrichtendienstliche Organisation, die über alle Mitarbeiter und Kunden Aufzeichnungen führt, die diese gläsern machen.[12]

Eine militärisch geführte Organisation ist Scientology, weil die ranghöchste Organisation, die Sea Org, militärische Strukturen aufweist, ähnlich denen der Navy, in der Hubbard gedient hatte. Das militärisch geführte Sea-Org-Management garantiert, dass Command Intention in den eigenen Reihen und in den paramilitärisch geführten Klasse-V-Orgs peinlich genau eingehalten wird. Und dass Scientology sich im Krieg befindet, merkt man selbst als neuer Scientologe sehr schnell.[13] Später lernt man die härteren Richtlinien Hubbards kennen, vor allem, wie man mit Feinden der Scientology umzugehen hat.

Eine kybernetisch geführte Organisation ist Scientology vor allem, weil sie durch ein schnelles Rückkopplungssystem sofort Stopps (in Bezug auf Geldeinnahmen, Lieferung von "Dienstleistungen" und Expansion) auffinden und entfernen kann.

Und eine nachrichtendienstliche Organisation ist Scientology in zweierlei Hinsicht:

Erstens, weil jeder Scientologe verpflichtet ist, unverzüglich jegliche Abweichung von den Scientology-Normen, die in Hubbards Richtlinien festgelegt sind, in Form von Wissensberichten ("Knowledge Reports", "KRs") zu melden. (Auch hier wird das Rückkopplungsprinzip der Kybernetik angewendet.) Somit sind alle Scientologen tatsächlich Spitzel und Denunzianten. Natürlich müssen auch außerhalb der Org geortete Feinde der Scientology und deren Tätigkeiten sofort gemeldet werden.[14]

Zweitens ist Scientology eine nachrichtendienstliche Organisation, weil über jeden Scientologen bis zu dreißig und mehr dicke Akten existieren. In diesen angeblich vertraulich behandelten ("Therapie"‑)Akten wurden die intimsten Taten, Neigungen, Wünsche, Ängste, Vergehen, bösen Absichten und das Gewaltpotential festgehalten; zusätzlich verraten die Verkaufsakten das Wichtigste über das Kaufverhalten der Scientologen, in den Karteikarten der Registrare (Verkäufer) sind die wichtigsten Informationen über die Schwachstellen (Buttons) der zahlenden Kunden stichwortartig zusammengefasst. Und natürlich führt auch der Scientology-Geheimdienst OSA über (auffallende) Personen spezielle Akten. Durch dieses multidimensionale Profiling wird jeder Scientologe gläsern, berechenbar und auch beliebig manipulierbar.[15] Und da auch der Geheimdienst OSA bzw. die Scientology-PR-Abteilung Zugang zu den angeblich vertraulichen Pc-Akten haben, ist jeder Aussteiger potentiell erpressbar. Wenn also ein Aussteiger gegen Scientology antritt, droht nicht selten die Veröffentlichung peinlicher Protokollinhalte oder erzwungener Geständnisse aus den ebenfalls vertraulichen Ethik-Akten, um ihn unglaubhaft zu machen.[16] Ich schätze, dass nicht wenige Aussteiger ihre öffentliche Kritik unterlassen, aus Angst vor einer Bekanntmachung kompromittierender Daten. Die strategische Dimension, dass es sich bei der "Brücke zur völligen Freiheit" nicht um einen neuartigen "Therapieweg", sondern um ein kybernetisches Organisationsinstrument handelt, das allein dazu dient, das Individuum unter missbräuchlicher Anwendung des Rückkopplungsprinzips unlösbar in das System Scientology zu integrieren und es dauerhaft zu versklaven, wurde, soweit mir bekannt ist, bis heute noch in keiner Beschreibung, Kritik oder Auswertung der Scientology in Erwägung gezogen.

Instrumentelle (operante) Konditionierungsmethoden, wie Shaping und Chaining, die schon am Beginn der Scientology-Karriere in der Studytech, in der Kommunikationstech, später dann in der Auditingtech, vor allem aber schwerpunktmäßig in der Ethiktech (samt PTS/SP-Tech und Selektionstheorie) und in der Verwaltungstech am Scientologen zur Anwendung gebracht werden, machen aus ihm ein Werkzeug, das sich bedingungs- und kritiklos Hubbards Richtlinien (und denen des Managements) unterwirft. Während der kontinuierlich angewendeten instrumentellen Dressur werden allmählich die von Hubbard als unerwünscht definierten Konzepte, Emotionen, Wertehaltungen, Sicht- und Denkweisen systematisch ausgeschaltet. Unterstützt durch Trance-, Überzeugungs-, Kontroll- und Überwältigungstechniken garantieren andauernde Indoktrinationen, dass die "Lernkurve" der neuen Konzepte, Sicht- und Denkweisen stetig ansteigt und dass der Scientologe alle Hubbardismen ungeprüft übernimmt. Dies ist die scientologische Form der Gehirnwäsche.[17] Staff, die zwanzig Jahre und länger diesen Konditionierungen und Indoktrinationen ausgesetzt waren, sind keine Menschen mehr, sondern programmierte Menschmaschinen, die ausschließlich Hubbards bzw. Miscavige' Willen leben, was sich vor allem ihrer technokratischen Kunstsprache entnehmen lässt, die die innere Gedankenstruktur widerspiegelt. Ähnliches gilt natürlich auch für Publics (Scientologen, die nicht Staff sind), die als OTs und FSMs in Sitzungen, Kursen, zahllosen Ethik­handlings und Studierprogrammen jahrelang immer wieder konditioniert und indoktriniert wurden. Nach einiger Zeit leben alle Scientologen (vor allem Staff) im Hubbardschen Paralleluniversum, mental von der Außenwelt abgeschottet.

Insgesamt betrachtet verstoßen also fast alle Technologien Hubbards gegen das Grundgesetz. Sie verletzen Artikel 1, Menschenwürde; Artikel 3, Gleichheit vor dem Gesetz; Artikel 4, Religionsausübung; Artikel 5, Freie Meinungsäußerung; Artikel 140, Recht der Religionsgesellschaften. Sie erfüllen auch nicht die Beschreibungen von Religion oder Weltanschauung, wie sie im Artikel 4 dargelegt sind. Deshalb müsste Scientology eigentlich sofort verboten werden!

Scientology ist Versuchslabor, in dem die absoluten Grenzen an Ertragbarem ausgelotet werden. Hubbards Richtlinien, die das eigene Denken ersetzt haben, forcieren die maximale Ausbeutung der Scientologen, aus denen das letzte an Geld, Energie und Zeit herausgeholt wird: Wie hoch kann man Publics, selbst solche mit geringem Einkommen, verschulden? Wie viel Druck, Demütigung und Ausbeutung hält ein Staff aus? Wie viel kann ein Sea-Org-Staff, ein Org-Staff, ein Public in Bezug auf Familienentzug (disconnection - erzwungene Trennung von Familienmitgliedern, Sexentzug, erzwungene Abtreibungen in den Sea Orgs etc.) erdulden? Wann sind die Grenzen des körperlich, finanziell und psychisch Zumutbaren oder Ertragbaren in einem von der Demokratie noch geduldeten totalitären System überschritten, bis die Kontrollorgane des demokratischen Systems einschreiten und dieses menschenverachtende "Spiel" stoppen? Falls sie überhaupt einschreiten, wie z.B. in den USA, wo Scientology als Religion anerkannt ist und viele Politiker Scientology unterstützen. Erstaunlich ist, dass die US-Administration bis heute keinerlei Anzeichen erkennen lässt, dass Scientology für den öffentlichen Frieden oder die psychische und körperliche Freiheit ihrer Bürger ein Problem sein könnte. Für eine Diskussion über den Standpunkt Deutschlands, das Scientology für einen kriminogenen verfassungsfeindlichen Wirtschaftskonzern und nicht für eine Religion hält, oder den Frankreichs, das die Organisation 2009 wegen Betrugs verurteilt hat, besteht nicht die geringste Bereitschaft. Sollte sich der militärisch-industrielle Komplex der USA, der sich ohnehin seit langem in exzessiver Weise einer immer raffinierter werdenden Lügendetektor­technologie bedient, Scientology einverleibt haben, wofür einiges spricht, wird sich voraus­sichtlich an dieser Haltung auch in Zukunft nichts ändern. So ist das Auditing doch ein höchst effizientes Ausforschungsinstrument, mit dem die USA unter dem Deckmantel der Religion oder Psychotherapie länderübergreifend Data-Mining bei "Freund" und "Feind" betreiben können.

Scientology ist eine Schule für die dressurbasierte Herstellung technokratischer Soziopathen. Die ursprüngliche Kritikfähigkeit und das moralische Bewusstsein der "Zöglinge" degeneriert im Lauf ihrer Abrichtung auf das Niveau von Unmündigen (scientologischer Infantilismus), wie ich es selbst an mir erlebt habe. Da das Denken beim Homo novis ausgeschaltet ist - Denken ist auf Hubbards Tonskala (bzw. "Wissen bis Geheimnis Skala") unterhalb von Tod angesiedelt -, übernimmt er kritiklos alle Ansichten ("Daten") Hubbards, darunter auch die soziopathischen Anweisungen und Ansichten. Mit der Ausschaltung des Denkens geht auch die eigene intellektuelle oder erkenntnistheoretische Denk- und Wertungsfähigkeit verloren - der "Denkmuskel" verkümmert rasant. Zusätzlich ist die Beschäftigung mit dem eigenen Mind verboten - die Fähigkeit, über sich selbst zu reflektieren oder mit eigenen gedanklichen Konzepten zu jonglieren, schwindet rapide. Da auch die Gefühle reglementiert werden - Aggression, Mitleid, Empathie sind negative Emotionen, die ausgeschaltet/verdrängt werden müssen -, tritt eine emotionale Regression[18] ein - der Homo novis wird herzlos und eiskalt.

Scientology ist ein Lernlabor, das dem Milgram-Experiment ähnelt.[19] In dieser neuen Form des Milgram-Experiments wird die Bereitschaft des Homo novis getestet, autoritären Anweisungen auch dann Folge zu leisten, wenn sie im Widerspruch zu den letzten Resten seines Gewissens stehen, das im Grunde durch Hubbards Ethik-Richtlinien ersetzt wurde. Fast hat man den Eindruck, es handle sich dabei um ein Feldexperiment von skrupellosen Spiel­theoretikern. Hubbards Sea-Org-Variante des Homo novis ist Insidern zufolge auch bereit, Hilfeleistungen unter Inkaufnahme schwerer Schädigungen und auch des Todes von Menschen zu unterbinden (siehe z.B. Lisa McPherson, die nach siebzehn Tagen Scientology-Tortur verstarb), oder Gewalttaten an Andersartigen (wie Kritikern, Psychiatern, Downstats etc.) auszuführen. BFG (Marc Headley) berichtet z.B. über eine Sea-Org-Mitarbeiterin, die auf Anweisung Miscavige' den in Ungnade gefallenen hochrangigen Exec Marc Yager mit dem Auto niederfahren sollte. Sie raste hinter Yager her, der sich nur durch einen Sprung über eine Mauer retten konnte, wobei er sich einen Knöchel brach.[20]


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[1] Jürgen Keltsch hat in seinen Abhandlungen Was ist Scientology? (1999) und Die ingenieur-kybernetische Organisations- und Managementtechnologie von L. Ron Hubbards Scientology (2000) den Kybernetikansatz in Scientology gesehen - meines Wissens nach als einziger weltweit. Auch die gezielte Verwendung von Paradoxien als Dressurmethodik konnte ich nur bei ihm nachlesen. Aller­dings sind seine Schriften viel zu kybernetisch-technologisch-abgehoben geschrieben. Da er sichtlich die Scientology-Newspeak nur teilweise beherrschte, sind ihm einige Fehler unterlaufen, wie z.B. Verwechslungen von Drills mit Auditingverfahren etc. Auch die Verknüpfung von Wiener's Kybernetik und Korzybski's General Semantics ist ihm entgangen.

[2] Vgl. "CLEAR", Technical Dictionary: 6. the name of a button on an adding machine. When you push it, all the hidden answers in the machine clear and the machine can be used for a proper computation. So long as the button is not pressed the machine adds all old answers to all new efforts to compute and wrong answers result. Really, that’s all a Clear is." Siehe ferner "bank", "machine", "valence", "ridge", "circuit", "demon" etc. im Technical Dictionary. "Dämonen" werden in der Dianetik als Fehlschaltungen im Gehirn ("Dämonenschaltkreise") beschrieben.

[3] Der Thetan ist im Übrigen nichts anderes als der nunmehr spiritualisierte "analytische Verstand" der Dianetik. (Vgl. "ANALYTICAL MIND", Technical Dictionary: "... 5. we say the analytical mind ..., it’s just the pc, the thetan.") Diesen "Thetan" hat der Kybernetiker Hubbard im Zuge seines "Spiritualisierungsprogramms" mit der Fähigkeit ausgestattet, alles, also Raum, Zeit und Objekte, erschaffen ("postulieren") zu können.

[4] Zur Erinnerung: Dem Auditingkommunikationszyklus liegt das vierphasige kybernetische Regelungsmodell TOTE (Test - Operate - Test - Exit) zugrunde. Der Auditor gibt zunächst das zu erreichende Ziel vor (Auditinganweisung, Auditingfrage). Der Pc muss nun den Befehl ausführen und die Auditinganweisung (oder ‑frage) direkt in sein Innerstes lassen. Der Auditor kontrolliert daraufhin anhand der Antwort (und des E-Meters), ob das Testziel erreicht ist. Ist das Testziel nicht erreicht, macht der Auditor TR-3 - er wiederholt also die Anweisung (Frage) so lange, bis sie gemäß den Richtlinien durchgeführt wird und er eine Antwort erhält. Gewollte Nebenerscheinung: Der Auditingkommunikationszyklus schaltet kritische Vernunft und die Fähigkeit, fremde Ideen auf Abstand zu halten, aus. Änderungen des Auditingkommunikationszyklus werden als Schwerstverbrechen geahndet!

[5] Dianetik, 1990, S. 322: Ein "Clear" ist "eine perfekte Maschine, gut geölt".

[6] Wilhelm Wundt (1832 - 1920), deutscher Psychologe, Physiologe und Philosoph

[7] Wundt hätte angeblich 1879 Bismarcks Soldaten durch die Philosophie, dass der Mensch bloß ein seelenloser Körper wäre, dazu gebracht, Menschen zu töten (aus PR Serie 12).

[8] Methodologie: die Lehre von wissenschaftlichen Methoden; im englischen Sprachraum auch: Richtlinien und Techniken, um Probleme zu lösen

[9] "Dianetics is a mental therapy addressing the mind, with a basic appeal to materialism, and Scientology is a subject which embraces the human spirit..." Concerning The Separateness Of Dianetics And Scientology, HCO Pl, 25. Januar 1957; deutsch: Bezüglich der Getrenntheit von Dianetik und Scientology (OEC 2)

[11] Siehe religionswissenschaft.info, http://tinyurl.com/yc52bja, 04.03.2012

[12] "Scientology itself is a highly developed intelligence agency." Armstrong, http://v.gd/PzLO7O, 04.03.2012. Siehe auch Atack's Scientology: Religion or Intelligence Agency? snafu.de/tilman/, http://tinyurl.com/6jf43et, 04.03.2012

[13] Häufig erhielt ich während der Achtzigerjahre Briefe mit einem "Ruf zu den Waffen". Eine Kopie des Briefumschlags eines solchen Aufrufs auf lermanet.com, http://tinyurl.com/6j2src8, 04.03.2012

[14] Nachdem ich 1998 ein Scientology-kritisches Radiointerview gegeben hatte, wusste der Scientology-Geheimdienst OSA wenig später davon. Nachdem ich 1998 Auszüge bzw. Inhaltsangaben einer frühen Version des vorliegenden Buches an Verlage verschickt hatte, zeigte mir ein OSA-Soldat in einem OSA-Verhör eine gefaxte Kopie des Inhaltsverzeichnisses. Nachdem ich 1998 in Protector einen Bericht über Scientology geschrieben hatte, wusste OSA ein paar Tage später darüber.

[15] Möglicherweise ist Scientology deswegen auch für Nachrichtendienste von Interesse. Es ist bekannt, dass OTs und CIA eng zusammenarbeiteten. Ingo Swann, Hal Puthoff und Pat Price waren OTs, als sie für den CIA tätig waren: sc-i-r-s-ology, http://v.gd/hlCvpr, 27.11.2013. Ein OSA-Telex erwähnt die Hilfe des CIA: http://www.xenu.net/archive/greece/ciacos.gif, 04.03.2012

[16] Tommy Davis, der Pressesprecher von Scientology, veröffentlichte intime sexuelle Details einer hochrangigen Aussteigerin. nydailynews, http://tinyurl.com/ykecznc, http://tinyurl.com/5uh3lfb04.03.2012. Auch die "Vergehen" von Placido Domingo Jr. wurden nach seinem Ausstieg auf Facebook bekannt gegeben. promicabana, http://tinyurl.com/448z6d4, 04.03.2012

[17] Man könnte auch sagen, Denken, Vernunft und Moral sind Instinkten Hubbardscher Prägung gewichen. Der Instinktbegriff träfe auf den Scientologen zu: ein vereinheitlichtes, vorhersehbares, unbewusst gesteuertes Verhalten des gehirngewaschenen Homo novis. (Ein Instinkt ist ein Verhalten, das tief im Inneren eines Tieres verankert ist; er ist ein Verhaltensmuster, das vorhersehbar ist. Es gibt angeborene und erlernte Instinkte.)

[18] Vgl. Hayakawa: "Ich denke vielmehr an die Tatsache, dass jene, denen durch Dianetik geholfen wird, zwangsläufig an einem Tiefpunkt intellektueller und emotionaler Reife gehalten werden durch all den Unsinn, den sie als Hilfe absorbiert haben." Übersetzung des Verfassers. Originaltext: lisamcpherson.org, http://tinyurl.com/3p5zono, http://www.holysmoke.org/cos/hayakawa-dianetics-review.htm, 04.03.2012

[19] Das Milgram-Experiment war entwickelt worden, um die Verbrechen der Deutschen in der Zeit des Nationalsozialismus zu erklären. Man nahm nämlich an, dass die Deutschen einen autoritätshörigen "Charakterfehler" hätten. Das Ergebnis zeigte jedoch, dass fast jeder Mensch in Verhältnissen, die von Befehl und blindem Gehorsam geprägt sind, zu unmenschlichen Taten fähig ist.

[20] xenu-directory.net, http://tinyurl.com/5wymtve; sites.google.com, http://tinyurl.com/6c5gcu9, 04.03.2012

 

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